MARTINUS-APOTHEKE

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Dezember

Innenraum der Sintherner Kirche (50er Jahre)

Die jetzige Kirche geht in ihrem wesentlichen Baubestand auf das 12. Jahrhundert zurück, ihre Geschichte reicht jedoch weiter zurück. Bereits das Pfarrpatrozinium des hl. Martin lässt auf ein hohes Alter schließen, wie fränkische Grabfunde auch bestätigen.

Der erhöhte Ortsteil von Sinthern, in dem die Kirche sich befindet, hieß ursprünglich Kirdorf (=Kirchdorf). Im 11. Jahrhundert ist ein Oratorium, eine kleine Kapelle mit rechteckigem Chor, belegt, von der man bei einer archäologischen Grabung 1970/71 Reste fand. Im 12. Jahrhundert trat an die Stelle des Oratoriums eine größere romanische Kirche mit Mittelschiff, zwei niedrigen Seitenschiffen und einem Westturm. Das Patronatsrecht, d.h. das Recht, den Pfarrer einzusetzen, lag seit 1211 beim Abt von Brauweiler. Zum Sprengel der Kirche gehörten neben Sinthern-Kirdorf die Orte Kleinkönigsdorf, Brauweiler, Freimersdorf, Dansweiler, Glessen und Manstedten. 1808 wurde diese Pfarrbezirk aufgelöst, Sinthern kam zu der 1804 errichteten neuen Pfarre Brauweiler. 1835 wurde dann wieder eine eigene Pfarrgemeinde Sinthern errichtet. Der Westturm der Kirche wurde 1267 durch jülichsche Truppen in einem Krieg gegen den Kölner Erzbischof zerstört. Bei umfangreichen Baumaßnahmen in der Mitte des 17. Jahrhunderts entstand ein neues, über die Seitenschiffe hinweg herunterreichendes Schleppdach, wodurch die Basilikaform der Kirche nach außen hin verdeckt wurde. Anstatt eines neuen Westturmes begnügte man sich mit einem kleinen Dachreiter. Die Eisenanker mit der Jahreszahl 1685 an der neuen Westseite der Kirche zeigen wohl das Ende der Baumaßnahmen an.
Im Wesentlichen ist die Kirche in dem damals geschaffenen Bauzustand bis heute erhalten. 1951 wurden die im Kriege zerstörten Kirchenfenster durch neue ersetzt.

Bildquelle: Frau Gilsdorf
Textquelle: Verein für Geschichte e. V. Pulheim ("Denkmäler Online")